Mit dem angestrebten massiven Ausbau der e-Mobilität steigt der Bedarf am Akkumulator-Rohstoff Lithium weltweit enorm an. Zum Vergleich: in einem aktuellen Tesla Modell S sind ca. 80 kg davon ‚verbaut‘.
Lithium kommt in der Natur nicht in Reinform vor, da es aufgrund seiner Reaktivität sofort Bindungen mit anderen Elementen eingeht. Daher liegt es überwiegend in Mineralen sowie als Salz in fester oder gelöster Form vor. Mit einem Anteil von 0,006 % an der Erdkruste ist es ähnlich häufig vertreten wie Zink oder Blei und ist damit kein seltenes Element.
Bislang wird das Lithium vor allem in Australien sowie Südamerika, aber auch in China abgebaut. Die Gewinnung erfolgt dabei primär ähnlich wie bei anderen Salzen durch Verdunstung von an die Oberfläche gefördertem, lithiumhaltigen Wassers. Nach dem Erreichen der notwendigen Konzentration schließen sich Filter-, Ausfäll- und Extraktionsvorgänge an. Überschüssiges, nicht bereits verdunstetes Wasser wird in die Quelle zurückgeführt. Als besonders schwerwiegender Eingriff in die Natur sind die Veränderungen des Grundwasserniveaus zu nennen.
Als Alternative könnte der Abbau von Lithium aus lithiumcarbonathaltiger Sole etabliert werden, die insbesondere im deutschen Oberrheingraben vorkommt. Diese enthält eine geschätzte Menge von 14 Millionen Tonnen Lithium. Der Gehalt beträgt durchschnittlich 181 mg/l – ein Wert, der sonst nur noch im kalifornischen Salton Sea erreicht wird. Da die Sole in einer Tiefe von 2.000 m stark erwärmt ist, bietet sich eine Nutzung dieser geothermischen Energie für die Gewinnungsprozesse an. Sofern diese für die gesamte Herstellungskette ausreicht, ist eine CO2-neutrale Lithiumproduktion möglich.
Derzeit bewegen sich die Aktivitäten in Deutschland noch im theoretischen Bereich, da neben den hohen Investitionen zum Erreichen eines prozesssicheren Betriebs auch andere, bergbautypische Fragestellungen zu beantworten sind: Senkungen, Erdbeben und daraus resultierende Schäden an Gebäuden, Akzeptanz in der Bevölkerung usw.
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