Im neuen Jahr öfter mal das Auto stehen lassen und mit dem Fahrrad von A nach B fahren? Der eigenen Fitness und der Umwelt dabei etwas Gutes tun? Diesen Vorsatz haben sicher einige. Aber wie viel wird das Fahrrad eigentlich genutzt und was wird in Deutschland für die Förderung des Fahrradfahrens gemacht?
Im Jahr 2019 nutzten in Europa im Durchschnitt etwa 24% der Bevölkerung ab 15 Jahren das Fahrrad wöchentlich für mindestens 10 Minuten, um von einem Ort zu einem anderen zu gelangen.
Um das Fahrradfahren in Deutschland attraktiver zu gestalten, wurden nach Angaben des BMDV im Jahr 2022 etwa 775 Mio. Euro vor allem in den Ausbau von Fahrradinfrastruktur investiert. Schließlich ist die Qualität der Infrastruktur entscheidend für die Verkehrsmittelwahl.
Besonders geschützte Radfahrstreifen und Radschnellwege sind beliebte Infrastruktur der Fahrradfahrenden und bringen Deutschland näher an einige seiner Leitziele des Nationalen Radverkehrsplans 3.0. Vor allem erhöhen sie das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrradfahrenden und durch eine Reduzierung von Konfliktpunkten zwischen den unterschiedlichen Verkehrsgruppen auch die objektive Sicherheit.
Die maßgebenden Leitziele des Nationalen Radverkehrsplans 3.0 sind eine einladende, gut vernetzte und sichere Infrastruktur für Fahrradfahrende in allen Regionen, die auch Berufspendler motiviert, ihre Arbeitswege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dabei soll bei künftigen Projekten immer auch das Fahrrad als maßgebendes Verkehrsmittel mitgedacht werden und auch in der City-Logistik auf das Fahrrad zurückgegriffen werden. Letztlich soll Deutschland das Image und das Wissen eines Fahrradstandorts erhalten.
Geschützte Radfahrstreifen sind zu einer Seite durch Trennelemente vom motorisierten Verkehr, zur anderen Seite durch den Bordstein vom Fußgängerverkehr getrennt. Sie können mit geringem Aufwand auf der Fahrbahn eingerichtet werden. Ihre Vorteile: Flexibilität, Komfort und ein erhöhtes Sicherheitsgefühl.
Als Radschnellwege werden exklusiv für Fahrradverkehr zur Verfügung gestellte Strecken verstanden. Sie sind großzügig breit ausgebaut, optimalerweise beleuchtet und mit wenig Stopps zu befahren. Besonders in urbanen Räumen und Regionen sollen sie helfen, den Pendlerverkehr auf das Zweirad zu verlagern. In NRW sind mittlerweile 8 Radschnellwege geplant und zum Teil bereits in Betrieb. Der RS1 soll zum Beispiel die Städte Hamm, Bergkamen, Kamen, Unna, Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen, Essen, Mülheim a.d. Ruhr, Duisburg und Moers verbinden. Auf dem Bild ist ein Teilabschnitt in Bochum-Wattenscheid zu sehen.
Quelle des Textes: www.bmdv.bund.de, www.strassen.nrw.de, www.destatis.de